Freispiegelentwässerung oder Druckentwässerung sind Methoden der innenliegenden Dachentwässerung. Beide funktionieren zunächst auf gleicher Grundlage: Das Wasser fließt aus den Dachgullys in senkrechte Fallrohre, die im Erdreich an die Grundleitung des Grundstücks angeschlossen sind. Ab dann unterscheiden sich aber die Systeme in ihrer Verfahrensweise.
Freispiegelentwässerung:
Bei der Freispiegelentwässerung wird das Wasser über mehrere Fallleitungen in eine im Gefälle verlegte Grundleitung abgeleitet. Die Schwerkraft sorgt hier für den sicheren Abfluss. Rohrsohlengefälle und die Ausbildung des Dachgullys beeinflussen die Ablaufleistung maßgeblich. Für die schwerkraftbasierte Ableitung notwendig ist dabei eine stetige Teilfüllung des Rohrleitungssystems mit Wasser in unbedingt einzuhaltender maximaler Füllhöhe.
Druckentwässerung:
Beim Druckströmungssystem werden die Ablaufströme der einzelnen Gullys über Anschlussleitungen unter der Dachkonstruktion einer gemeinsamen Fallleitung zugeführt. Ein Unterdruck in der Sammelleitung schafft die Voraussetzung für eine schnelle und effektive Entwässerung der Dachfläche mit hoher Fließgeschwindigkeit. Durch das Prinzip des Unterdrucks lassen sich die unterhalb des Daches verlaufenden Leitungen gefällelos verlegen – und so die Raumnutzung optimieren. Ein weiterer Vorteil: Die hohe Fließgeschwindigkeit gewährleistet die Selbstreinigung des Rohrsystems und reduziert auf diese Weise den Wartungsaufwand.