die Bahnbrücke über die B 472 in Marktoberdorf zu sanieren. Die Brücke wurde im Jahr 1966 erbaut und hat eine Gesamtlänge von 28 m. In einem Gutachten haben wir den aktuellen Zustand der Brücke untersucht und Schäden wie Karbonatisierung und Chloridprofil festgestellt. Wir haben eine Liste der konkreten Schadstellen erstellt und wurden beauftragt, diese zu sanieren.
Die Arbeiten wurden bei laufendem Bahnbetrieb und Straßenverkehr durchgeführt. Zuerst wurde eine Brückenseite saniert, da nur eine halbseitige Straßensperrung möglich war. Dazu musste ein ca. 2,40 m tiefer Aushub bis zum Stützenfundament erfolgen. Anschließend wurde ein Gerüst um die Säulen herum aufgebaut und eine Schutzvorrichtung angebracht. Mit Höchstdruckwasserstrahlen wurde der Beton abgetragen, wobei maximal 7 cm Beton entfernt werden durften, um Einsturzgefahr zu vermeiden. Dieser Vorgang wurde vom Ingenieurbüro überwacht.
Nach dem Abtragen des Betons wurde festes Strahlmittel aufgebracht und gemäß statischen Vorgaben zusätzliche Eisen-Bewehrung eingebaut. Es wurden nachträgliche Bewehrungsanschlüsse hergestellt und eine sonderkonstruierte Rundschalung für Spritzbeton angebracht. Der Stützenquerschnitt wurde von 85 auf 105 cm erhöht.
Bei den Überbauten und Widerlagern wurde ein PCC-System zur Reprofilierung verwendet. Anschließend wurde ein Feinspachtel aufgetragen und mit einer Beschichtung gemäß Oberflächenschutzsystem C versehen, um den CO-Eintrag zu hemmen und die Karbonatisierung zu verlangsamen.
Zum Abschluss wurden der abgetragene Boden wiedereingebaut und verdichtet, der Basalt-Natursteinbelag wiederhergestellt und die gereinigt. Undichte Kappenfugen im Gleisbereich wurden von einer Sicherungsfirma instand gesetzt.
Nach Abschluss der Arbeiten auf einer Brückenseite wurde die Verkehrssicherung auf die andere Straßenseite verlegt und die Sanierung der gegenüberliegenden Stützen, Widerlager und Überbauten durchgeführt. Die gesamte Sanierung dauerte etwa acht Wochen.